Veranstalter: Kultusministerkonferenz (KMK) in Kooperation mit dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur BM:UKK (Österreich), Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SFBI) im Eidgenössischen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) (Schweiz)
Die Bedeutung und der Wert einer qualifizierten beruflichen Bildung nehmen vor dem Hintergrund des Strukturwandels im Beschäftigungssystem, der Veränderungen der Anforderungen am Arbeitsplatz und nicht zuletzt mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung immer weiter zu. Das duale System der Berufsausbildung im deutschsprachigen Raum hat dabei modellhaften Charakter und erfreut sich einer zunehmenden weltweiten Beachtung. Das Lernen im und aus dem Arbeits- und Geschäftsprozess ist dabei einer der bestimmenden Erfolgsfaktoren. Erreicht wird das durch die enge Kooperation der beiden Lernorte Ausbildungsbetrieb und Berufsschule. Als kompetenter und verlässlicher Partner im dualen System der Berufsausbildung leisten die Berufsschulen einen wichtigen Beitrag, um der Wirtschaft die dringend benötigten Fachkräfte zur Verfügung zu stellen und jungen Erwachsenen die Integration in die Arbeits- und Berufswelt zu ermöglichen. Im trinationalen Vergleich der Länder Deutschland, Österreich und Schweiz wurde im Rahmen der Fachkonferenz die Frage erörtert, welche Rahmenbedingungen erforderlich sind, um die Leistungsfähigkeit des Lernortes Berufsschule und damit die Attraktivität des dualen Systems insgesamt auch in Zukunft zu erhalten.
Theodor Siegl - Generaldirektor für Berufsbildung im österreichischen Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
"Vor dem Hintergrund der hohen Jugendarbeitslosigkeit in vielen Ländern ist die Berufsbildung wieder ein Schwerpunkt der internationalen Bildungszusammenarbeit geworden. Österreich kooperiert weltweit in diesem Bereich. Wir stellen fest, dass die Berufsbildung in Mitteleuropa heute von vielen Staaten als Referenz gesehen wird. Eine Schwierigkeit beim Aufbau einer Berufsausbildung ist die Tatsache, dass in vielen Ländern die praktische Ausbildung nur zweite Wahl ist. Eine vollständige Übernahme des dualen Systems in andere Länder ist daher nicht ohne weiteres möglich. Die Grundidee des Lernens am Arbeitsplatz und der praxisorientierten Ausbildung muss an die jeweiligen regionalen und nationalen Gegebenheiten angepasst werden. Gerade vor diesem Hintergrund sind die World Skills von großer Bedeutung. Die Jugendlichen können ihr Talent in den unterschiedlichsten Gebieten und damit die Leistungsfähigkeit der Berufsbildung unter Beweis stellen."
Brunhild Kurth - Sächsische Kultusministerin und Vizepräsidentin der Kultusministerkonferenz
"Die Berufsschulen leisten als regionale Kompetenz-zentren unverzichtbare Beiträge für den Wissens- und Technologietransfer in die berufliche Ausbildung hinein. Im dualen System werden bestehende Ausbildungsberufe fortlaufend modernisiert und eine Vielzahl neuer Berufsbilder geschaffen. Mit dieser Anpassungsleistung wird es uns auch in Zukunft gelingen, die Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachkräften zu decken. Schulische und berufliche Qualifikationen sind nach unserem Verständnis gleichwertig. Die WorldSkills dokumentieren eindrucksvoll, welche Höchstleistungen die berufliche Ausbildung hervorbringen kann."
Reto Trachsel - Schweizer Staatssekratariat für Bildung, Forschung und Innovation
"Nur wenn die im Arbeitsmarkt geforderten Handlungskompetenzen im Betrieb, in der Berufsfachschule und in den überbetrieblichen Kursen gleichermaßen aufgebaut und gefestigt werden, bleibt die Berufsbildung für alle Beteiligten attraktiv. Den Jugendlichen eröffnen sich damit zahlreiche Karriereperspektiven – von der Berufsmaturität über die höhere Berufsbildung bis hin zu einem Hochschulstudium stehen ihnen alle Wege offen. Die Wirtschaft ihrerseits sichert sich so ihren Nachwuchs an qualifizierten Fach- und Führungskräften."