Heute fand der Auftakt des Konferenzprogramms der WorldSkills Leipzig 2013 statt.
Die Konferenz „Green Industrial Skills for Sustainable Development – Risks and Challenges for Least Developed Countries” beschäftigte sich mit der nachhaltigen Entwicklung im Bereich “Green Economy” in Entwicklungs- und Schwellenländern. Natürlich mit dem Fokus auf die Ausbildung qualifizierter Arbeitskräfte. Die Konferenz wurde organisiert vom Büro der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO) und WorldSkills Germany, mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der WorldSkills Foundation.
Ich war für euch bei der Pressekonferenz dabei und habe ein paar Statements einfangen können:
Günter Nooke, persönlicher G8 Repräsentant der Bundeskanzlerin für Afrika-Fragen, machte deutlich, dass nicht nur die akademischen Berufe vorangebracht werden müssen. Für die Weiterentwicklung von z.B. afrikanischen Ländern spielt die Berufsausbildung eine wichtige Rolle. Er sprach sich dafür aus, dass der Aufbau eines Ausbildungssystems in Deutschland viele hundert Jahre gedauert hat und man sich auch in den Entwicklungsländern Zeit dafür nehmen muss. Er schlug vor, dass bei öffentlichen Ausschreibungen verpflichtend auch die Ausbildung junger Leute mitgefordert werden sollte, auch wenn dies mit zusätzlichen Kosten verbunden sein könnte.
Ursula Müller, Leiterin der Abteilung für Grundsatzfragen und politische Steuerung der bilateralen EZ; Sektorale Aufgaben im Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, sprach an, dass ohne Bildung keine Entwicklung möglich sei. Deutschland hat im Bereich Berufsausbildung viel Wissen anzubieten, gerade auch im Bereich Wasser / Abwasser sowie in der nachhaltigen ökologischen Entwicklung. Entscheidend ist für sie, dass Unternehmen in Partnerländern Kooperationen mit Bildungseinrichtungen eingehen. Deutsche Unternehmen, die in Afrika ansässig sind, sind hierfür sehr offen und es gibt bereits einige Projekte, wo junge Menschen eine gute Ausbildung erhalten.
H.E. Fatima Haram Acyl, Kommissarin für Handel und Industrie der Afrikanischen Union, bedankte sich dafür, dass es diese Konferenz gibt. Für die Afrikanische Union ist es ein gutes Signal, denn die Länder in Afrika möchten in ihrer Entwicklung voran kommen und von dem Know-How anderer Staaten profitieren. Sie bedankte sich auch bei der UNIDO, dass diese mit verschiedenen Programmen den Jugendlichen in Afrika in Bezug auf die Bildung und Ausbildung sehr hilft. Sie hofft, dass bald mehr Afrikaner an den WorldSkills teilnehmen und sich einbringen können.
Theodor Niehaus, Präsident von WorldSkills Leipzig 2013 and Mitglied des Vorstandes der WorldSkills Foundation, forderte, dass der beruflichen Bildung national und international mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte und nicht nur die akademischen Berufe im Mittelpunkt stehen sollten. Er findet, dass die Kombination von industrieller Entwicklung, beruflicher Entwicklung und Nachhaltigkeit sehr gut zusammenpassen und gefördert werden sollte.
Chakib Jenane, stellvertretender Direktor der Agrarwirtschaftsabteilung bei der UNIDO, sagte, dass der erfreuliche Boom der “Green Technology” nicht ohne qualifiziertes Personal auskommt. Ansonsten droht hier ein Stop der Weiterentwicklung. Um dies zu verhindern, gibt es bereits viele Programme in diversen Ländern, welche die Bildungsprozesse weiter voranbringen werden. Die Konferenz ist hierbei ein wichtiger Teil und er hofft, dass sich die begonnenen Initiativen weiter verbreiten.
Unter den Konferenzteilnehmern waren Minister, Vizeminister, Generaldirektoren sowie Entscheidungsträger aus verschiedenen Ländern wie Äthiopien, Myanmar, Brasilien, Irak, Süd-Sudan, Tschad, Elfenbeinküste, Mozambique, Namibia. Ebenso Delegationen aus der Mongolei, von Vietnam, Indonesien, Laos, Indien, China, Nigeria und weitere.